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Millionenförderung für Forschung über Reichtum

Ab wann bedroht Reichtum die Demokratie? Das will der Münchner Soziologe Fabian Pfeffer in einem internationalen Forschungsprojekt herausfinden. Und erhält dafür eine siebenstellige Förderung.

Die Volkswagen-Stiftung unterstützt ein neues Forschungsprojekt der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) laut Mitteilung vom Donnerstag mit rund 1,6 Millionen Euro. Unter Leitung des Soziologen Fabian Pfeffer will ein internationales Team herausfinden, wie sich Vermögensunterschiede auf den sozialen Zusammenhalt auswirken.

“Reiche Eliten driften immer weiter weg von der restlichen Gesellschaft, was ihre Lebensstile, Netzwerke, Chancen und Weltanschauungen angeht”, sagt Pfeffer. Das könne den Glauben an Chancengleichheit und das Vertrauen in den Staat untergraben. Die Forscher wollen unter anderem neue statistische Maße für Vermögensunterschiede entwickeln und auch Länder untereinander vergleichen.

“Nur wenn wir diese Dynamiken besser erfassen, können wir Wege aufzeigen, wie sich der soziale Zusammenhalt effektiv stärken lässt”, so der Forscher. An dem Vorhaben sind weitere renommierte Einrichtungen beteiligt, darunter das Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln, die Oxford University, die University of North Carolina und die Päpstliche Universität von Chile.

Pfeffer ist seit 2024 Gründungsdirektor eines internationalen und interdisziplinären LMU-Forschungszentrums zu sozialer Ungleichheit. Ermöglicht hat das Zentrum die US-Familienstiftung Stone Foundation mit einer Spende von fünf Millionen Dollar. James Stone ist Wirtschaftswissenschaftler, lehrte früher in Harvard und leitet heute ein Versicherungs-Konsortium. Die Stone Foundation finanziert Forschungszentren wie in München auch an anderen namhaften Universitäten.