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Merz: Migration heizt Antisemitismus in Deutschland an

Eine Verbindung zwischen der muslimisch geprägten Migration und wachsendem Judenhass wird häufig verneint. Nun sprach der Bundeskanzler bei seinem USA-Besuch von einem “importierten” Phänomen.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht einen Zusammenhang zwischen der Migration und dem stark zunehmenden Antisemitismus in Deutschland. “Wir haben eine Art von importiertem Antisemitismus mit dieser großen Zahl von Migranten in den vergangenen zehn Jahren”, sagte Merz bei seinem USA-Besuch in einem TV-Interview dem Sender Fox News (Donnerstag Ortszeit). Dieses Problem müsse Deutschland angehen und lösen. Die wachsende Zahl judenfeindlicher Vorfälle sei gerade für Deutschland eine “schreckliche Herausforderung”, so der Bundeskanzler. “Wir tun alles, was wir können, um die Zahlen zu senken.”

Mit Blick auf die deutsche Migrationspolitik bekräftigte Merz den Willen der Bundesregierung, gegen illegale Zuwanderung vorzugehen. “Wir machen Fortschritte, die Zahlen gehen nach unten”, sagte der Kanzler. “Aber wir sind noch nicht am Ende unserer Bemühungen.”

Ein in dieser Woche veröffentlichter Bericht verzeichnet einen drastischen Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland. Laut dem Jahresreport des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) dokumentierten Meldestellen 2024 insgesamt 8.627 Vorfälle – ein Anstieg um fast 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hauptgrund dürften die israelfeindlichen Proteste seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober 2023 sein.