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Menno-Simons-Predigtpreis für Pastor in der Schweiz

Wie auch im vergangenen Jahr geht der Preis an einen Prediger, der sich theologisch mit dem Krieg in der Ukraine auseinandersetzt. Der Mennonitenpastor spannte den Bogen vom Alten Testament zu Waffenlieferungen.

Der Menno-Simons-Predigtpreis geht in diesem Jahr an einen evangelischen Pastor einer Mennonitengemeinde in der Schweiz. Der in Paraguay geborene Riki Neufeld wird für eine Predigt über den Krieg in der Ukraine ausgezeichnet, wie die Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen an der Universität Hamburg am Dienstag mitteilte.

Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 1. September in der Mennonitenkirche in Hamburg-Altona im Anschluss an einen Gottesdienst überreicht. Dabei soll auch die prämierte Predigt zu hören sein.

Die Predigt hielt Neufeld laut Angaben im Februar 2023, am Jahrestag der russischen Invasion in die Ukraine in seiner Gemeinde im Schweizer Muttenz bei Basel. Auf Grundlage eines Kriegsliedes aus dem Alten Testament stelle sie sich “ganz ehrlich den ambivalenten Gefühlen gegenüber den fortdauernden Waffenlieferungen westlicher Regierungen in die Ukraine, zur Verteidigung gegen einen unberechtigten militärischen Angriff”, heißt es in der Begründung der Jury.

Der Menno-Simons-Predigtpreis wird seit 2009 jährlich vergeben. Er geht auf den Theologen Menno Simons (1496-1561) zurück, einen führenden Vertreter der Täuferbewegung und Namensgeber der Mennoniten. Preisstifterin war die Hamburger Mäzenin und Mennonitin Annelie Kümpers-Greve (1946-2017). Die Auszeichnung soll Predigten würdigen, die “das biblische Zeugnis im Licht der täuferisch-mennonitischen Tradition zur Sprache bringen”.

Die Mennoniten, eine aus der Täuferbewegung hervorgegangene Freikirche, haben weltweit rund zwei Millionen Mitglieder. In Deutschland leben knapp 40.000. Sie werden den sogenannten Friedenskirchen zugeordnet.