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Mehrere Landeskirchen stellen Nothilfe für Kongo zur Verfügung

Die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Vereinte Evangelische Mission (VEM) unterstützen die Menschen im Kongo mit einer Nothilfe in Höhe von 50.000 Euro. Es gehe darum, Menschenleben zu retten und in der größten Not zu unterstützen, sagte VEM-Generalsekretär, Pfarrer Andar Parlindungan, am Dienstag vor der Landessynode der rheinischen Kirche in Bonn. Die humanitäre Lage sei katastrophal, es gebe einen akuten Mangel an Strom, Wasser, Lebensmitteln und Medizin.

In der Region kämpfen Milizen und die Armee seit Jahrzehnten um die Macht. Vor rund einer Woche hatten M23-Rebellen im Zuge ihrer jüngsten Offensive mit Unterstützung Ruandas die Millionenstadt Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo eingenommen. Am späten Montagabend hatte die von M23-angeführte Rebellenallianz auf der Internetplattform X eine einseitige Waffenruhe angekündigt. Die humanitäre Feuerpause sollte ab Dienstag gelten, wie die Koalition „Alliance Fleuve Congo“ (AFC)mitteilte.

Bei den Kämpfen geht es auch um die Kontrolle über die reichhaltigen Bodenschätze wie Coltan oder Gold. In der „Alliance Fleuve Congo“ haben sich mehrere politische Parteien und bewaffnete Rebellengruppen zusammengeschlossen. Ihr größtes Mitglied ist M23. Die Kämpfe um Goma haben die humanitäre Krise in der Region verschärft. Mehr als 900 Menschen wurden nach Angaben der Vereinten Nationen in den vergangenen zehn Tagen getötet, Tausende weitere verletzt.

VEM-Generalsekretär Parlindungan erklärte, dass auf der kirchlichen Seite von der aktuellen humanitären Katastrophe besonders die baptistische Kirche in Zentralafrika betroffen sei. Ihre Zentrale liege in Goma. Kampfhandlungen und Gewalt prägten die Situation vor Ort. „Als VEM-Generalsekretär bin ich dankbar für die geschwisterliche Hilfe in der gegenwärtigen Situation“, betonte er.

Die rheinische Oberkirchenrätin Henrike Tetz sagte, dass Tausende Menschen auf der Flucht seien. „Einige unserer Kirchenkreise und Gemeinden sind in Partnerschaft verbunden mit betroffenen Kirchenkreisen.“ Die rheinische Synode zeichnete ein Fürbittengebet auf, um es nach Goma zu schicken.