Jakarta – Einen Tag nach den Anschlägen auf drei christliche Kirchen am Sonntag eine Woche vor Pfingsten mit mindestens 13 Toten und über 40 Verletzten, zu denen sich die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bekannt hatte, hat es in der Großstadt Surabaya auf der Insel Java einen weiteren Bombenanschlag gegeben, dieses Mal auf das Polizeihauptquartier. Wie ein Sprecher bestätigte, kamen dabei die vier Angreifer ums Leben. Zehn weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Indonesiens Polizeichef Tito Karnavian wurde mit den Worten zitiert, dass die Selbstmordattentäter des Sonntag derselben Familie angehörten, die sich zwischenzeitlich in Syrien aufgehalten haben soll.
Präsident Joko Widodo bezeichnete die Anschlagsserie im indonesischen Fernsehen als einen „Akt von Feiglingen“. Landesweit wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Auch die mit etwa 50 Millionen Mitgliedern größte muslimische Massenorganisation Indonesiens, Nahdlatul Ulama (NU), übte deutliche Kritik: „Alle Taten, insbesondere die, die im Namen der Religion verübt werden und dabei Terror, Hass und Gewalt verbreiten, entsprechen nicht dem Charakter des Islam.“ Papst Franziskus wie auch der Weltkirchenrat verurteilten die Angriffe auf das Schärfste. 27 der rund 350 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen befinden sich in Indonesien. epd/UK
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