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Mehr stressbedingte Ausfälle bei Arbeitnehmern

Immer mehr Berufstätige in Sachsen-Anhalt fehlen aufgrund von Dauerstress. Wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Mittwoch in Hannover mitteilte, kamen im Jahr 2024 aufgrund dieser Diagnose fast 152 Fehltage pro 100 Arbeitnehmer zusammen. Das sei ein Höchststand in der jüngeren Vergangenheit, hieß es.

Im Jahr 2023 gab es demnach 144 Tage pro 100 Arbeitnehmer wegen stressbedingter Belastungen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 seien es nur 101 Tage gewesen. Damit sei der Wert im Vergleich zu 2024 um über die Hälfte gestiegen.

Im Vergleich aller Bundesländer liegt Sachsen-Anhalt laut KKH bei den stressbedingten Fehltagen an zweiter Stelle hinter dem Saarland mit fast 176 Fehltagen pro 100 Berufstätigen. Den geringsten Wert hatte demnach Baden-Württemberg mit rund 81 Ausfalltagen. Der Bundesdurchschnitt liege bei 112 Tagen.

Wie die Krankenkasse weiter schreibt, waren Belastungsreaktionen im vergangenen Jahr die häufigste psychische Diagnose bei Berufstätigen und insgesamt der dritthäufigste Grund für Krankschreibungen.

Dabei können laut KKH Stressreaktionen die Vorstufe einer Depression sein. „Dauerstress gehört zu den wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren für Rückenbeschwerden, psychische Leiden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, sagte KKH-Arbeitspsychologin Antje Judick. Deshalb sei in Unternehmen sowie im privaten Umfeld eine entsprechende Aufklärungsarbeit wichtig.

Zudem könnten Betroffene bereits selbst viel tun, damit Stress gar nicht erst auf die Gesundheit schlage, hieß es. Die Art des Umgangs mit emotionalen Belastungen spiele dabei eine wesentliche Rolle.