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Mehr Priester in Afrika und Asien – weniger in Europa

In vielen Ländern Europas geht die Zahl der Priester beständig zurück. Anders ist es in Afrika und Asien. Dennoch bleibt Europa vorerst der Kontinent mit den meisten katholischen Geistlichen – aber nicht mehr lange.

Die Zahl der katholischen Priester weltweit ist nahezu unverändert. Wie aus dem jüngsten Statistischen Jahrbuch der Kirche für das Jahr 2023 hervorgeht, ging die Zahl der katholischen Geistlichen global um 0,2 Prozent auf knapp 407.000 zurück.

Regional entwickelten sich die Zahlen jedoch sehr unterschiedlich. So wuchs die Zahl der Priester in Afrika um 2,7 und in Asien um 1,6 Prozent. Hingegen ging sie in Europa um 1,6 Prozent zurück. Ebenfalls rückläufig war sie in Nordamerika und in Ozeanien.

Trotz des Rückgangs bleibt Europa der Kontinent mit den meisten Priestern weltweit. Sie machen 38,1 Prozent aller katholischen Priester aus – und das, obwohl in Europa nur 20,4 Prozent aller weltweit registrierten Katholiken leben. Umgekehrt ist das Verhältnis in Südamerika: Dort leben 27,4 Prozent aller Katholiken, aber nur 12,4 Prozent der Priester der weltweiten Kirche. Bei der Zahl der Priesteramtskandidaten ergibt sich hingegen ein anderes Bild: Ihre Zahl wächst in Afrika und Asien, rückläufig ist sie vor allem in Europa.

Weltweit rückläufig – mit Ausnahme von Afrika und Südostasien – ist weiterhin die Zahl der katholischen Ordensfrauen. Sie nahm im Berichtszeitraum um 1,6 Prozent ab und betrug Ende 2023 noch 589.423. Noch immer 32 Prozent von ihnen leben in Europa, 30 Prozent in Asien, 14 Prozent in Afrika und jeweils 11,5 Prozent in Nord- und Lateinamerika. Trotz des Rückgangs übertrifft die Zahl der Ordensfrauen die der Priester weltweit um 45 Prozent.