2023 sind im Freistaat mehr Kinder und Jugendliche vom Jugendamt in Obhut genommen worden als im Vorjahr. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik in Fürth am Donnerstag mitteilte, gab es 5.545 dieser sogenannten vorläufigen Schutzmaßnahmen. 2022 seien es noch 4.917 gewesen. Der häufigste Grund für eine Inobhutnahme sei zu 54,1 Prozent eine unbegleitete Einreise aus dem Ausland gewesen, so die Statistiker. In weiteren 21,7 Prozent der Fälle seien die Eltern oder ein Elternteil überfordert gewesen.
Mehr als 72 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen seien männlich, hieß es weiter. Mehr als zwei Drittel der Betroffenen seien in geeigneten Einrichtungen untergebracht worden, die restlichen lebten in einer anderen betreuten Wohnform oder bei einer geeigneten Person. Den Angaben zufolge dienen diese Schutzmaßnahmen dem unmittelbaren Schutz der Minderjährigen sowie als schnelle Klärungshilfe für Betroffene in Krisensituationen.