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Mehr Erziehungshilfen in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der gewährten Hilfen zur Erziehung im Jahr 2023 mit 30.760 Fällen auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Im Vorjahr waren es noch 28.125 Hilfen, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Halle mitteilte. Am häufigsten seien 2023 Erziehungsberatungen (12.525), Heimerziehung (4.979) sowie sozialpädagogische Familienhilfen (3.956) gewährt worden.

Die Zahl der Erziehungsberatungen stieg demnach im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 Prozent. Bei der Heimerziehung erhöhte sich die Anzahl der Fälle um 8,7 Prozent. Die sozialpädagogische Familienhilfe stieg um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Insgesamt erreichten die erbrachten Hilfen 35.920 junge Menschen. Das waren 2.919 mehr als im Vorjahr.

Alleinerziehende benötigten demnach 43,3 Prozent der Hilfen zur Erziehung. Damit nahm diese Gruppe deutlich häufiger Hilfe an als zusammenlebende Elternpaare (29,7 Prozent) oder Elternteile in neuer Partnerschaft (21 Prozent).

Die Hauptgründe zur Gewährung von Erziehungshilfen waren in 3.711 Fällen Belastungen durch familiäre Konflikte sowie eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern beziehungsweise der Sorgeberechtigten (1.639) und Auffälligkeiten in der Entwicklung des jungen Menschen beziehungsweise seelische Probleme (1.870).

Erzieherische Hilfen sind von den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe bereitgestellte Beratungs-, Betreuungs- oder Hilfsangebote für Eltern und deren Kinder unter 27 Jahren. Diese können freiwillig beansprucht werden oder familiengerichtlich angeordnet sein.