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Mediziner: Beim Sport auf richtige Balance achten

Sport ist bekanntermaßen gesund und wichtig – aber zu viel Sport kann kontraproduktiv sein. Ein Mediziner erklärt, warum es auf die richtige Balance ankommt. Das hat auch mit einem Stresshormon zu tun.

Die Frühlingssonne lockt zur Bewegung im Freien: Doch zur Regulierung von Stress ist es wichtig, dabei die richtige Dosis zu finden. Darauf macht die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie in Altdorf bei Nürnberg am Mittwoch aufmerksam. Demnach kann Bewegung grundsätzlich dabei helfen, Stress abzubauen und ihm vorzubeugen. Das hänge auch mit dem Stresshormon Cortisol zusammen: Es helfe dabei, Energiereserven zu mobilisieren, den Stoffwechsel zu regulieren und sei sogar entzündungshemmend. Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen.

Sport könne dazu beitragen, die Cortisolausschüttung über den Tag hinweg zu steuern, heißt es weiter. Die Produktion des Stresshormons würde dadurch reguliert, was dabei helfe, sich schneller zu entspannen. “Besonders vorteilhaft sind hierfür moderate Sportarten wie Radfahren, Spaziergänge, Schwimmen oder Yoga, da sie auch zur mentalen Entspannung beitragen”, erklärte der Mediziner Matthias Kroiß. Sport solle anstrengen, aber vor allem Spaß machen.

Allerdings könne übermäßiges oder zu intensives Training den gegenteiligen Effekt haben, hieß es weiter. “Wer sich dauerhaft überlastet, ohne ausreichend Erholungsphasen einzuplanen, riskiert einen dauerhaft erhöhten Cortisolspiegel”, warnte Kroiß. Das könne langfristig zu Erschöpfung führen. Denn chronischer Stress begünstige Schlafstörungen, Bluthochdruck und sogar eine Schwächung des Immunsystems.

Da das Stresshormon in der Nebennierenrinde produziert werde, sollten Menschen mit einer ärztlich diagnostizierten Unterfunktion der Nebenniere aufpassen, heißt es. Bei anstrengenden Aktivitäten sollten sie in der Lage sein, ihre Hormon-Ersatztherapien selbstständig und je nach Bedarf anzupassen.