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MDR-Intendantin Wille geht in den Ruhestand

Nach zwölf Jahren steht an der Spitze des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) ein Wechsel bevor. Intendantin Karola Wille geht in den Ruhestand. Ihre Amtszeit endet am 31. Oktober, wie der MDR am Freitag in Leipzig mitteilte. Nachfolger ist der bisherige MDR-Verwaltungsdirektor Ralf Ludwig. Der 55-Jährige tritt sein Amt am 1. November an.

Wille war dann insgesamt 32 Jahre beim MDR tätig. Im November 1991 hatte sie als Referentin in der Juristischen Direktion des MDR begonnen, 1996 übernahm die promovierte Juristin dort die Leitung. Im Oktober 2011 wurde sie vom MDR-Rundfunkrat zur Intendantin gewählt. Sie ist die erste ostdeutsche Frau an der Spitze einer ARD-Medienanstalt.

Der MDR-Rundfunkrat und der MDR-Verwaltungsrat hatten die langjährige Intendantin bereits am 9. Oktober verabschiedet. In ihrer Rede rief Wille dazu auf, den gesellschaftlichen Diskus zu Problemen und Herausforderungen konsequent zu führen. Auch Medien trügen Verantwortung dafür, dass das Land nicht auseinanderbreche. „Angesichts der vielen populistischen Vereinfacher sollten wir konsequent die Tiefe und Vielfalt suchen“, sagte Wille in ihrer Abschiedsrede. Die Sehnsucht nach einfachen Lösungen befeuere dagegen Spaltungen.

In ihrer Amtszeit habe Wille „frühzeitig und strategisch den digitalen Wandel im MDR eingeleitet“, hieß es am Freitag. Sie habe den MDR konsequent als modernes trimediales Medienhaus aufgestellt.