Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) stellt den Standort Halle nicht infrage. Derartige Interpretationen seien falsch, teilte die Rundfunkanstalt am Donnerstag in Leipzig mit. Das betreffe auch die dortige regionale Berichterstattung. Die „Mitteldeutsche Zeitung (MZ, Mittwoch)“ hatte zuvor berichtet, Sachsen-Anhalts Landesregierung sei bereit, über eine Schließung von Standorten zu verhandeln.
Sollte ein ernsthaftes Interesse an strukturellen Veränderungen zur Reduzierung der Beitragslast bestehen, sei Sachsen-Anhalt jederzeit gesprächsbereit, zitiert die „MZ“ den Magdeburger Staatskanzleichef Rainer Robra (CDU). Der neue MDR-Intendant Ralf Ludwig hatte vergangene Woche im Landtag in Magdeburg die Frage aufgeworfen, ob nicht drei Hauptstandorte bei gleichzeitiger Erhöhung der Zahl der Regionalstudios ausreichen könnten. Bisher verfügt der Sender über fünf Hauptstandorte in Leipzig, Halle, Magdeburg, Erfurt und Dresden.
Hintergrund sind bevorstehende Einsparungen bei Personal und Finanzen. Bereits im kommenden Jahr soll der Haushalt des öffentlich-rechtlichen Senders laut Ludwig um 13 Millionen abgesenkt werden. Einsparungen werde es an allen Standorten geben. Ab 2025 sind nach seinen Angaben weitere Einsparungen von mindestens 40 Millionen Euro vorgesehen. Damit sei auch ein Personalabbau verbunden. Laut MDR treffen die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Festlegungen zu den Hauptstandorten, nicht der Sender selbst.