Lübeck-Travemünde. Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard hat das Armutsrisiko für Kinder in Schleswig-Holstein als "unverschämt" hoch kritisiert. Trotz steigenden Wohlstands würden immer mehr Familien in prekären Verhältnissen leben, sagte Magaard in seinem Bischofsbericht vor der Landessynode in Lübeck-Travemünde. Die Kirche müsse diesem "unerträglichen Missstand" noch stärker entgegentreten.
Mit der geplanten Reform der Kita-Finanzierung müsse eine Gleichbehandlung aller Träger erreicht werden, forderte Magaard. Die Betriebskosten der evangelischen Kitas müssten vollständig von den Kommunen übernommen werden. Derzeit würden viele Kirchengemeinden fünf bis zehn Prozent der Betriebskosten zahlen. Stattdessen sollten die Gemeinden einen Beitrag für besondere religionspädagogische Angebote leisten. In Schleswig-Holstein würden täglich 35.650 Kinder eine der 608 evangelischen Kitas besuchen.
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Magaard beklagt hohe Kinderarmut
Die Kirche müsse dem “unerträglichen Missstand” stärker entgegentreten, fordert der Theologe. Auch zum Thema Kirchenasyl hat er eine klare Meinung.

Bischof Gothart MagaardMarcelo Hernandez / Nordkirche