In einer Sonderausstellung zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster ab Samstag von Bürgern gesammelte kulturhistorische Schätze aus Westfalen. Mit der Schau „Bürger sammeln für Westfalen“ feiert der Altertumsverein sein 200-jähriges Bestehen, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Montag mitteilte. In der bis zum 26. Oktober terminierten Ausstellung seien „200 der schönsten, spektakulärsten und auch ein paar skurrile Sammlungsobjekte zu sehen“, erklärte das Museum.
Der Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, kurz Altertumsverein, wurde 1825 auf Betreiben des damaligen Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Ludwig Freiherr von Vincke, gegründet. Anlass sei die vorausgegangene Aufhebung der meisten Klöster und die damit verbundene akute Bedrohung ihrer schriftlichen und kulturellen Überlieferungen gewesen, sagte LWL-Direktor Georg Lunemann. Privatpersonen hätten die Initiative übernommen und sich um die teilweise verwahrlosten Bestände gekümmert.
Die in der Sonderschau gezeigten Objekte reichen den Angaben zufolge von einem osmanischen Münzfund aus Ostbevern (Kreis Warendorf) bis zum römisch-germanischen Schlangenarmreif aus Paderborn. Ebenso sei ein kurioses Trinkgefäß in Kanonenform aus Dülmen (Kreis Coesfeld) zu sehen, das aus dem Jahr 1584 stammt. Die Sammlung biete einen Querschnitt durch das westfälische Leben vieler Jahrhunderte, hieß es.
Die Feiern zum 200. Jubiläum des Altertumsvereins beginnt laut der Mitteilung bereits am Freitag im Rahmen des 76. Tages der westfälischen Geschichte im LWL-Kunstmuseum. Bei der öffentlichen und kostenlosen Veranstaltung stehen am Nachmittag drei Vorträge über die Hexenverbrennung in Westfalen im Mittelpunkt. Am Samstag stehe dann das Thema „200 Jahre Sammeln“ auf der Tagesordnung.