Mühlhausen – Theologische Mitstreiter Martin Luthers, die auch eigene Ideen verfolgten, stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung im Deutschen Bauernkriegsmuseum in Mühlhausen. Erinnert werde an Persönlichkeiten wie Luthers Doktorvater Andreas Bodenstein von Karlstadt, den Eisenacher Täufer Fritz Erbe und an Thomas Müntzer, der zusammen mit den Bauern in den Krieg zog, sagte Museumsdirektor Thomas Müller im thüringischen Mühlhausen.
Die Exposition zeige, wie „Luthers ungeliebte Brüder“ ähnlich wie dieser den Ablasshandel kritisierten und sich für Veränderungen einsetzten. Dennoch seien Luther und seine engsten Mitstreiter publizistisch „teilweise massiv“ gegen die vorgegangen, die aus ihrer Sicht „Schwärmer“ waren. So könne Müntzer mit einigem Recht als erstes Opfer lutherischer Propaganda gelten, so der Mühlhäuser Museumschef. Es sei an der Zeit, auch an diese häufig vergessenen Reformatoren zu erinnern.
Unmittelbar vor der Eröffnung der Ausstellung wurde Mühlhausen der Titel einer „Reformationsstadt Europas“ von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) verliehen. Diesen Titel tragen inzwischen 74 Städte in 13 Ländern. epd
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