Im Gedenken an verstorbene Kinder feiert die Kirchengemeinde St. Lorenz am Sonntag ab 19 Uhr einen Lichterwellen-Gottesdienst für verwaiste Eltern. Die Gedenkfeier werde von Eltern aus den Trauergruppen des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg gestaltet, wie dieser am Montag mitteilte. Jedes Jahr werden am zweite Adventssonntag weltweit Kerzen für verstorbene Kinder entzündet. Durch die Zeitverschiebung erstrahle das Licht wie eine Welle um den Erdball. Die Idee wurde 1996 in den USA ins Leben gerufen, hieß es.
Der Gottesdienst stehe unter der Frage: „Was trägt?“. Eltern aus den Trauergruppen erzählen dazu ihre Geschichten und berichten von ihren Erfahrungen. Alle Eltern seien eingeladen ein Foto ihres Kindes sowie eine selbstgestaltete Kerze mitzubringen. Während des Gottesdienstes werden die Namen aller Kinder verlesen und auf Sterne geschrieben, die auf einen Stoffhimmel geheftet werden. „Ich höre von Eltern oft den Satz: Ich möchte nicht, dass mein Kind vergessen wird“, erzählt Pastorin Mareike Hansen. „Viele kommen auch nach Jahrzehnten noch in diesen Gottesdienst. Es kann tröstend sein, in dieser Gemeinschaft geborgen zu sein.“ Hansen ist psychodynamisch ausgebildete Seelsorgerin und bietet für verwaiste Eltern Begleitung auf dem Weg der Trauer an.