Sieben Dokumentations- und Lernorte an früheren NS-Stätten haben sich zu einer bundesweiten Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sprecher des neuen Gremiums seien Sven Keller, Leiter der Dokumentation Obersalzberg, und Jan Waitzmann, Geschäftsführer des Dokumentations- und Lernorts Bückeberg, teilte die Dokumentation Obersalzberg am Mittwoch mit. Ziel der Arbeitsgemeinschaft sei es, in Dialog über die Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der früheren NS-Herrschaftsstätten zu treten und die eigene Arbeit zu reflektieren.
Neben den KZ-Gedenkstätten, die an das Leid der Opfer erinnern, brauche es auch Einrichtungen, die die Herrschaftsmechanismen der NS-Diktatur beleuchteten, sagten Keller und Waitzmann weiter. „Hier lässt sich verstehen, ‚wie so etwas möglich‘ war und wurde.“ Gerade in Zeiten, in denen die Demokratie infrage gestellt werde, in denen völkische Ideologien salonfähig und rechtsextreme Parteien wählbar würden, erfüllten die Lernorte eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, betonten Keller und Waitzmann. Das öffentliche Interesse an den Orten sei daher groß.
Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind: die Dokumentation Obersalzberg, das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg (beide Bayern), der Dokumentations- und Lernort Bückeberg (Niedersachsen), der Lern- und GeDenkOrt Alt Rehse, das Dokumentationszentrum Prora (beide Mecklenburg-Vorpommern), Vogelsang IP und das Kreismuseum Wewelsburg (beide Nordrhein-Westfalen). (1133/02.04.2025)