Der am 8. Mai gewählte Papst empfängt derzeit viele Persönlichkeiten aus Kirche und Politik zum ersten Mal. Am Freitag waren zwei Politiker aus Italien und der EU bei ihm; am Samstag folgt Argentiniens Präsident Milei.
Papst Leo XIV. hat am Freitag zwei wichtige Vertreter der Republik Italien und der EU empfangen. Neben Staatspräsident Sergio Mattarella führte er auch Gespräche mit EU-Ratspräsident Antonio Costa, wie der Vatikan im Anschluss ohne Angabe zu Inhalten mitteilte, wie bei solchen Gelegenheiten üblich.
Anschließend schrieb Costa auf der Plattform X, er fühle sich sehr geehrt, den Papst zu Beginn seines Pontifikats zu treffen. Bei dem “sehr inspirierenden Gespräch” sei es vor allem darum gegangen, wie Frieden insbesondere in der Ukraine, in Gaza und anderen Teilen der Welt zu erreichen sei. “Wir müssen uns weiter mit globalen Themen wie dem Klimawandel, dem Abbau von Ungleichheiten und der Würde der Arbeit auseinandersetzen”, schrieb der portugiesische Politiker; und: “Ich freue mich auf die Zusammenarbeit zwischen der EU und dem Heiligen Stuhl zum Wohle aller.”
Ebenso empfing Leo XIV. Staatspräsident Mattarella. Anschließend folgten laut Vatikanangaben politische Gespräche mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Auch hier ging es unter anderem um die militärischen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten, wie der Vatikan im Anschluss mitteilte.
Bei den Gesprächen im Staatssekretariat seien die guten bilateralen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Italienischen Republik betont worden. Weiter ging es um den Beitrag der Kirche zum gesellschaftlichen Leben in Italien. Mattarella (83), seit 2015 Präsident der Italienischen Republik, hatte den neuen Papst bereits bei dessen Amtseinführung vor knapp drei Wochen kurz getroffen. Das Gespräch am Freitag dauerte mit rund 40 Minuten ungewöhnlich lang. Mattarella wurde laut italienischen Medien von seiner Tochter, seinen beiden Söhnen und Schwiegertöchtern sowie fünf Enkeln begleitet.
Am Samstag wird Leo XIV. Argentiniens Präsidenten Javier Milei empfangen. Es ist die erste Audienz des US-amerikanischen Papstes, der auch einen peruanischen Pass hat, für den seit Ende 2023 amtierenden Regierungschef.
Milei befindet sich seit Freitag zu einer neuntägigen Reise in Rom. Für dem späteren Nachmittag war ein Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni vorgesehen. Nach dem Treffen mit dem Papst am Samstag will Milei nach Spanien, Frankreich und schließlich nach Israel reisen.
Der Präsident war bereits zur Beisetzung seines Landsmanns Papst Franziskus, Jorge Mario Bergoglio (2013-2025), am 26. April nach Rom gekommen. An der Amtseinführung von Robert Francis Prevost als Papst Leo XIV. am 18. Mai nahm er nicht teil. Das Verhältnis von Franziskus und Milei war anfangs schwierig. Nach einem Treffen im Vatikan änderte sich das – zu spät aber für einen Papstbesuch in der Heimat.