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Leipziger Ofarim-Prozess unter verschärften Sicherheitskontrollen

Ab dem 7. November steht der jüdische Sänger Gil Ofarim in Leipzig vor Gericht. Dafür sollen die Sicherheitskontrollen verschärft werden.

Sänger Gil Ofarim musste sich vor Gericht verantworten
Sänger Gil Ofarim musste sich vor Gericht verantwortenImago / Panthermedia

Vor dem Hintergrund des Nahost-Konfliktes prüft das Landgericht Leipzig die Sicherheitsmaßnahmen rund um den anstehenden Prozess gegen den jüdischen Sänger Gil Ofarim. Unter anderem seien für die am 7. November beginnende Verhandlung strengere Sicherheitskontrollen geplant, sagte Gerichtssprecher Johann Jagenlauf dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Leipzig. Zuerst hatte der MDR darüber berichtet.

Jagenlauf bestätigte, dass Ofarims Anwalt ein Schreiben an das Landgericht geschickt hat, in dem er angesichts der aktuellen politischen Lage in Israel seine Sorge um die Sicherheit des Mandanten zum Ausdruck bringt. Am 7. Oktober hatte die radikalislamische Hamas, die den Gazastreifen beherrscht, mit Raketen und Terrorkommandos Israel angegriffen, viele Menschen getötet und weitere verschleppt. Israel reagierte mit heftigem Beschuss und der Abriegelung des Gebietes.

Gil Ofarim wegen Verleumdung vor Gericht

Der Musiker Ofarim muss sich vor dem Landgericht wegen mutmaßlich falscher Verdächtigung und Verleumdung sowie Betrugs verantworten. Er hatte am 4. Oktober 2021 einem Leipziger Hotelmitarbeiter antisemitische Äußerungen vorgeworfen. In einem Instagram-Video schilderte er, dass der Mitarbeiter ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, bevor er ihn eincheckt.

Die Ermittlungen gegen den Mitarbeiter wurden eingestellt. Der Fall hatte eine deutschlandweite Diskussion ausgelöst. Für den Leipziger Prozess sind bis Anfang Dezember insgesamt zehn Termine angekündigt. Die Hauptverhandlung sollte bereits im Oktober 2022 beginnen, war aber überraschend abgesagt worden.