Der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm (44) erhält den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2024. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird ihm für sein Buch “Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität” verliehen, wie die Stadt Leipzig am Montag mitteilte. Der Preis, der zu den wichtigesten Literaturauszeichnungen in Deutschland zählt, wird zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse am 20. März an Boehm verliehen.
In der Begründung der Jury hieß es, Boehm verteidige den Kern des humanistischen Universalismus, die Verpflichtung zur Anerkennung der Gleichheit aller Menschen, gegen jegliche Relativierung. Er scheue sich nicht, für den Universalismus metaphysische Begründungen zu fordern und finde sie im Brückenschlag zwischen der Philosophie Kants und dem Erbe der biblischen Propheten: “Boehm zufolge sind auch in modernen Gesellschaften letztgültige Wahrheiten unverzichtbar, um die Gleichheit und die Würde der Menschen unantastbar zu machen.”