Aus den Augen aus dem Sinn. Forscherinnen und Forscher warnen seit Monaten: Die nächste Pandemie kommt bestimmt – lasst uns vorbereitet sein. Aber statt dass irgendjemand diese Warnung ernst nähme, übt sich die Welt im Verdrängen. Nach dem Motto: Covid haben wir doch auch überstanden.
Und nun steht möglicherweise tatsächlich ein neuer Killer-Virus vor der Tür. H5N1 heißt er und ist seit Jahren als Vogelgrippe bekannt. Jetzt springt der Krankheitserreger in den USA offenbar massenhaft auf Milchkühe über. Und: Auch Menschen haben sich über die Kühe bereits angesteckt.
Vogelgrippe: Die Zeit könnte knapp werden
Noch streiten die Fachleute, wie gefährlich der Virus für Menschen ist und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass aus der massenhaften Rinder-Infektionen eine neue Pandemie auch für die Menschen entstehen könnte.
Nur: Über diesen Streit vergeht Zeit, die am Ende knapp werden könnte. Die Viehbesitzer mauern; sie fürchten um ihre Existenz. Politiker hoffen, dass sie die Sache aussitzen können und nicht schon wieder über unpopuläre Notmaßnahmen wie Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen oder Impfkampagnen nachdenken müssen.
Corona-Erfahrungen auswerten und Impfstoffe entwickeln
Und wir, die Gesellschaft, die Kirchen? Reden von „Aufarbeitung“ der Corona-Pandemie, meinen damit aber oft nur, einander Versäumnisse und Schuld nachweisen zu müssen. Echte Vorbereitung auf den Ernstfall sähe anders aus: Szenarien durchspielen. Corona-Erfahrungen auswerten. Impfstoffe entwickeln. Behörden, Bevölkerung, Organisationen fit machen.