Deutschland erlebt immer heißere Sommer. Das vergangene Jahr war das bislang wärmste. Bei einer älter werdenden Bevölkerung ist die Hitze für viele ein Gesundheitsrisiko. Ein Aktionstag lenkt den Blick darauf.
Angesichts steigender Temperaturen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Kommunen zu mehr Handeln aufgerufen. “Wir haben jedes Jahr ein paar Tausend Hitzetote in Deutschland, das haben wir in den vergangenen Jahren nicht ausreichend gewürdigt”, sagte der Minister zum Hitzeaktionstag am Mittwoch im Gespräch mit NDR Info.
Der Hitzeschutzplan der Bundesregierung sei ein Anfang, nehme aber vorrangig Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Hausärzte in den Blick. Nun müssten Kommunen und Städte mehr tun und langfristige Hitzeschutzpläne entwickeln, so Lauterbachs Appell.
Das Jahr 2023 war den Aufzeichnungen zufolge das bisher wärmste in Deutschland und in Europa seit Beginn regelmäßiger Messungen. Europa ist zudem der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt. “In Deutschland ist die Bereitschaft, Hitzeschutz zu betreiben, bei vielen sehr ausgeprägt”, sagte Lauterbach. Aber das Thema sei lange vernachlässigt worden.
Das ist eine Einschätzung, die über 50 Organisationen, die sich zum Hitzeaktionstag zusammengeschlossen haben, teilen. Aus Sicht der Initiative, der Verbände, Bundesärztekammer, Krankenhausgesellschaft und mehr Akteure angehören, muss der Hitzeschutz auch im Bau- und Arbeitsrecht eine größere Rolle spielen.
Der Verband katholischer Altenhilfe hob die Rolle von Pflegekräften hervor. Die Mitarbeiter ambulanter Pflegedienste leisteten bereits eine wichtige Aufgabe, um ältere und pflegebedürftige Menschen vor den Folgen zu großer Hitze zu schützen.