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Landtagsabgeordneter Thomas wehrt sich gegen Vorwürfe

Der sachsen-anhaltische CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Thomas wehrt sich gegen Vorwürfe, er habe bei einer Abstimmung im Stadtrat von Quedlinburg den AfD-Kandidaten und evangelischen Pfarrer Martin Michaelis unterstützt. „Die in Rede stehende Wahl von Herrn Michaelis war eine geheime Wahl“, sagte Thomas dem Evangelischen Pressedienst (epd). Am Montag war bekanntgeworden, dass Pastor Andreas Dreyer von der Evangelischen Landeskirche Hannovers, der zugleich CDU-Mitglied ist, ein Parteiordnungsverfahren gegen Thomas beantragt hat.

„Jegliche Unterstellungen und Behauptungen von Herrn Dreyer verbitte ich mir in diesem Zusammenhang aus Respekt vor dieser demokratischen Handlung des Quedlinburger Stadtrates“, sagte Thomas weiter. Bei der Kommunalwahl im Juni 2024 hatte Michaelis als Parteiloser auf der AfD-Liste für den Stadtrat kandidiert. Nach der Wahl wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums gewählt – möglicherweise auch mit CDU-Stimmen.

Dreyer wirft daher Thomas vor, er habe dem Ansehen der CDU und der evangelischen Kirche schweren Schaden zugefügt. Zugleich legt er ihm den Parteiaustritt nahe. Die Kirche hatte im vergangenen Jahr erklärt, eine AfD-Mitgliedschaft sei unvereinbar mit kirchlichen Ämtern.

Thomas sagte, es befremde ihn als Kirchenmitglied außerordentlich, wie Pfarrer innerhalb der evangelischen Kirche miteinander umgingen: „Das Gebot ‘liebe Deinen Nächsten’ scheint selbst unter Theologen in der evangelischen Kirche nicht mehr zu gelten. Ich warne an dieser Stelle ausdrücklich vor dem weiteren Verlust an Kirchenmitgliedern.“