Brandenburgs Landtag hat mit einer Gedenkstunde an die als Angehörige sexueller Minderheiten verfolgten NS-Opfer erinnert. Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) betonte anlässlich des Gedenkens am internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am Samstag, Erinnerung präge auch die Gegenwart. Dies gelte insbesondere für die Stellung und die Rechte von Schwulen, Lesben und der gesamten queeren Community.
Liedtke betonte, die Rechte queerer Menschen seien untrennbar mit den universellen Menschenrechten verbunden, zu denen sich auch die Verfassung des Bundeslandes bekenne. Das Diskriminierungsverbot verpflichte alle, „auch den Landtag und seine Abgeordneten, unabhängig von sonstigen politischen Positionen“.
Die frühere Leiterin der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück, Insa Eschebach, die zu einer Gedenkrede eingeladen war, betonte, wer die faktische Diversität der Gesellschaft als Grundübel bezeichne und die Existenz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt leugne, verfolge die Schaffung eines homogenisierten Volkskörpers. „Das war ein Ziel des NS-Regimes und ist heute Ziel von Rechtsextremen“, betonte die Historikerin: „Emanzipatorische Politik, die auf Akzeptanz gesellschaftlich geächteter Gruppen gerichtet ist, soll auf diese Weise verhindert werden.“ Dies sei und bleibe inakzeptabel.
Im Anschluss an die Gedenkstunde sollte gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der queeren Community die Regenbogenflagge als Symbol für Toleranz und gegen eine Diskriminierung von Minderheiten im Innenhof des Landtags gehisst werden.