Elisabeth Oertel und Susanna Hanna haben am Freitag das Thüringer Landesstipendium für Bildende Kunst über jeweils 10.000 Euro erhalten. Beide Künstlerinnen bereicherten mit ihren Arbeiten den kulturellen Diskurs und setzen sich mit zentralen gesellschaftlichen Fragen auseinander, teilte die Kulturstiftung Thüringen in Erfurt mit. Zwölf Monate lang haben Hanna und Oertel nun die Möglichkeit, ihre Projekte zu realisieren.
Die Filmemacherin und Bildhauerin Elisabeth Oertel stellt den Angaben zufolge den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Kunst. Bekannt durch ihre spektakuläre Motorradreise nach New York richte sie jetzt mit ihrem neuen Projekt, dem „Archiv der Probleme“, den Blick auf die ländlichen Regionen Ostthüringens. In Gesprächen mit den Bewohnern wolle sie ergründen, was Zufriedenheit ausmacht und welche Herausforderungen den Alltag prägen.
Die Malerin und Videokünstlerin Susanna Hanna widmet ihr Projekt der historischen Spurensuche entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Die Künstlerin erforsche, wie sich die Natur den einst streng bewachten Raum zurückerobert hat und welche sichtbaren Zeichen der Vergangenheit geblieben sind. Dafür suche die Erfurterin den Austausch mit Experten und der lokalen Bevölkerung. Ihr Ziel sei es, die Verbindung von Geschichte, Natur und Erinnerungskultur in einer künstlerischen Reflexion sichtbar zu machen.
Seit 1997 vergibt der Freistaat Stipendien an herausragende Künstlerpersönlichkeiten. Der Preis gilt als höchste Auszeichnung für Bildende Kunst im Freistaat.