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Landesregierung stellt Zwischenbericht zu Fachkräftestrategie vor

Die rot-grüne niedersächsische Landesregierung hat einen Zwischenbericht zu ihrer Fachkräftestrategie vorgestellt. Demnach konzentrieren sich die aktuellen Initiativen auf fünf Handlungsfelder, wie das Landessozialministerium am Montag in Hannover mitteilte. So würden die berufliche Ausbildung gestärkt, Weiterbildungsangebote ausgebaut und verstärkt inländische Potenziale etwa durch Förderangebote für Frauen auf dem Arbeitsmarkt genutzt. Zusätzlich stünden Zuwanderung und das Schaffen einer Anerkennungs- und Willkommenskultur sowie die Sicherung von Arbeitsqualität, Arbeitskultur und Beschäftigungsfähigkeit im Fokus.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte, ihm werde immer wieder etwa bei Firmenbesuchen der Mangel an Fachkräften als eine zentrale Bremse bei der Unternehmensentwicklung benannt. „Ob durch ein gutes Ganztagsangebot und eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie, eine schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse oder der Gewinnung von Fachkräften im Ausland – wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen.“

Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) ergänzte, die frühzeitige Berufswahlvorbereitung in den Schulen sei entscheidend zur Fachkräftegewinnung. Daher solle die berufliche Orientierung anders aufgestellt werden. Der entsprechende Erlass werde zurzeit überarbeitet. Arbeitsminister Andreas Philippi (SPD) betonte, eine wesentliche Aufgabe zur Fachkräftesicherung bleibe auch, Menschen mit Migrationsgeschichte in Arbeit und Gesellschaft zu integrieren.

Die Fachkräfteinitiative Niedersachsen wurde den Angaben zufolge 2014 vom Land gemeinsam mit Kammern, Verbänden, Gewerkschaften und der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit ins Leben gerufen. Sie werde in dieser Legislaturperiode auch unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten fortgesetzt, hieß es. Unter anderem will das Land dafür weiterhin acht „Regionale Fachkräftebündnisse“ fördern. Ein Abschlussbericht zu den Wirkungen der Initiative ist für Anfang 2027 geplant.