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Landeskirche verleiht Preise für christlich-jüdischen Dialog

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zeichnet vier Preisträger mit dem Werner-Sylten-Preis für christlich-jüdische Zusammenarbeit aus. Die Hauptpreise gehen diesmal nach Halberstadt in Sachsen-Anhalt und Waltershausen in Thüringen, teilte die EKM am Dienstag in Magdeburg mit. Am Toralerntag, dem 22. Januar, sollen die Preise in Erfurt verliehen werden.

Ausgezeichnet wird laut EKM unter anderem die Geschäftsführerin der Moses-Mendelssohn-Akademie in Halberstadt, Jutta Dick. Sie habe seit den 1990er Jahren daran gearbeitet, das jüdische Leben in der Stadt zu erforschen und sichtbar zu machen. 2001 sei das Berend-Lehmann-Museum für jüdische Geschichte entstanden.

Der zweite Hauptpreisträger Uwe Adam aus Waltershausen bei Gotha führe als Lehrer am Salzmann-Gymnasium in Schnepfenthal regelmäßig Projekte zu den Themen Judentum und jüdische Geschichte durch, hieß es.

Geehrt werden zudem die Grundschule „Miriam Lundner“ in Halberstadt, die sich als „Schule gegen das Vergessen“ engagiere. Ein weiterer Preis geht an die „AG Stolperstein“ am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Gardelegen (Altmark). Dort setzen sich Jugendliche den Angaben zufolge seit 2013 für Stolperstein-Verlegungen ein.

Der Namensgeber des Preises, Werner Sylten (1893-1942), war laut EKM ein evangelischer Theologe. Er sei 1936 wegen seiner jüdischen Abstammung in Thüringen aus dem Pfarrdienst entlassen worden und habe mitgeholfen, das Leben von mehr als tausend „nichtarischen“ Christen zu retten. 1942 ermordeten ihn die Nazis in der Vernichtungsanstalt Schloss Hartheim bei Linz (Österreich).