Artikel teilen:

Landesjugendpfarrer: Junge Menschen können einen Unterschied machen

80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Jugendarbeit laut Tobias Fritsche, dem evangelischen Landesjugendpfarrer in Bayern, wieder gefragt, einen Beitrag zur freiheitlichen Demokratie zu leisten. „Nach dem Krieg war es insbesondere die Jugendverbandsarbeit, die zur Demokratisierung des Landes beigetragen hat“, sagte Fritsche laut seinem Bericht anlässlich der Vollversammlung der Landesjugendkammer der Evangelischen Jugend in Bayern (EJB) am Sonntag in Nürnberg. Heute gehe es an vielen Stellen wieder um ganz Grundsätzliches, zum Beispiel, wie das Zusammenleben in einer Vielfalt von Meinungen gestaltet werden könne oder wo Freiheit Grenzen habe, wenn die Freiheit eines anderen verletzt werde.

„Gerade junge Menschen können einen Unterschied in der Schule, am Ausbildungsplatz, im Freiwilligendienst, an der Hochschule oder Uni und in der Begegnung mit Menschen aus unterschiedlichsten Hintergründen machen“, sagte Fritsche. Die Evangelische Jugend müsse weiter Räume schaffen und erhalten, „in denen sich junge Menschen für ihre Sache und Themen stark machen können, sich nach demokratischen Prinzipien selbst organisieren und einen wichtigen Beitrag für die Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft leisten können“. Evangelische Jugendarbeit sei auch ein Verständigungsraum, in dem die unterschiedlichsten Meinungen aufeinandertreffen dürfen und sollen.

90 Jahre nach der Gründung des Landesjugendpfarramts habe sich der ursprüngliche Auftrag kaum geändert, stellte Fritsche fest: „Es geht darum, als ‘mündige und tätige Gemeinde Jesu Christi das Evangelium von Jesus Christus den jungen Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit’ zu bezeugen oder einfacher: Es geht um die Förderung von Jugendarbeit.“ Das sei weiterhin und gerade in Transformationszeiten der Auftrag der Evangelischen Jugend in Bayern.

Die EJB hat sich am Wochenende mit der Katholischen Jugend zur Ökumenischen Jugendkonferenz in Nürnberg getroffen. Die beiden größten konfessionellen Jugendverbände Bayerns setzten sich mit den aktuellen Herausforderungen für die Demokratie auseinander und erarbeiteten gemeinsame Strategien zur Stärkung demokratischer Werte in Kirche und Gesellschaft. Am Sonntag folgte die Vollversammlung der Landesjugendkammer. (0645/23.02.2025)