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Landesbischof: Weihnachten lädt ein zu Öffnung und Improvisation

Das Weihnachtsfest ruft laut Sachsens evangelischem Landesbischof Tobias Bilz dazu auf, sich trotz aller Krisen für andere zu öffnen. “Allzu schnell ändern sich unsere Lebensbedingungen. Da ist es allzu verständlich und eine große Versuchung, sich zurückzuziehen. Den eigenen kleinen Lebensraum zu hüten, scheint alles zu sein, was bleibt”, sagte Bilz am Samstagabend bei der Christvesper auf dem Dresdner Neumarkt. “Die Weihnachtsgeschichte aber atmet einen anderen Geist. Sie ist vor allem eine Geschichte, in der Menschen erfinderisch in Bewegung sind.”

Da werde improvisiert und keiner schotte sich vom anderen ab, erklärte der Bischof. “Mir kommt es so vor, als stünden wir bei allen Herausforderungen vor der Wahl: Wir können uns verschließen oder öffnen; unser persönliches Glück festhalten oder mit vielen anderen nach neuen Lösungen suchen.” Dazu brauche es allerdings Vertrauen und gute Erfahrungen.

Gott selbst könne da Mut machen, erläuterte Bilz. Mit seiner Menschwerdung an Weihnachten habe er den Glanz des Himmels verlassen, um sich mit dem Schicksal der Menschen zu verbinden, als hilfloses kleines Kind im Stall: “Gott geht damit ganz ins Risiko. Er gibt sich in die Hände der Menschen, statt aus sicherem Abstand den Zustand der Welt zu beklagen. Gott ist also selbst in Bewegung und nicht auf dem Rückzug. Sollte uns der Mut Gottes nicht auch mutig machen?”