Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat sich erneut für ein Gütesiegel gegen Antisemitismus für Kirchengemeinden ausgesprochen. „Wir müssen dringend zeigen, dass wir die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in unserem Land öffentlich im Blick haben und ihnen unsere Räume, unsere Solidarität und unsere Begleitung anbieten und wir uns strikt gegen jede Form von Antisemitismus aussprechen“, sagte er am Donnerstag vor dem in Loccum bei Nienburg tagenden Kirchenparlament der hannoverschen Landeskirche.
Infolge des Krieges in Israel und Gaza explodiere in Deutschland und international ein furchtbarer Antisemitismus, sagte der Bischof in seinem turnusmäßigen Bericht vor der Synode. „Antisemitismus ist eine Welterklärungsideologie, die jüdischen Menschen mit Hass begegnet.“
Man dürfe jedoch Israelkritik und Antisemitismus nicht in eins setzen. Das Vorgehen Israels in Gaza dürfe und müsse kritisiert werden. „Alles andere wäre ein Verrat an den Freunden in Israel, die jeden Tag auf die Straße gehen und gegen ihre Regierung demonstrieren“, warnte Meister. „Alle Verhandlungen müssen zum Ziel haben, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden.“