Artikel teilen:

Landesbischof: Fremde nicht im Namen des Christentums ausgrenzen

Der bayerische Landesbischof, Heinrich Bedford-Strohm, hat am Mittwochabend bei der Kundgebung „Zammreißen! – Bayern gegen Rechts“ auf dem Münchner Odeonsplatz beklagt, dass in aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen „die Schwachen gegen die Schwachen“ ausgespielt würden, „anstatt solidarisch zu sein mit allen, die in Not sind“. Er spreche bei der Demonstration bewusst als Landesbischof, „weil ich es unerträglich finde, wenn man sich bei menschenfeindlichen Einstellungen auch noch auf das Christentum beruft, wenn Fremde unter dem Stichwort “christliches Abendland„ ausgegrenzt werden“, so Bedford-Strohm laut Redemanuskript.

Wer die christliche Botschaft zur Ausgrenzung missbrauche, habe nichts von ihr verstanden, sagte der Bischof. „Jesus hat die Liebe an die Stelle des Hasses gesetzt und diese Liebe selbst ausgestrahlt“. Die Kirche könne nicht schweigen, wenn diese Grundorientierung mit Füßen getreten werde. Er rief dazu auf, zur bayerischen Landtagswahl zu gehen und Menschenwürde, Solidarität mit den Schwachen und Demokratie zu wählen.

Bedford-Strohm dankte den Demonstrierenden, dass sie sie sich „in unsicheren Zeiten“ für die Demokratie einsetzen würden und sich gegen Populisten stellten, die Ängste schürten, statt zur Besonnenheit aufzurufen, die Hass säten „anstatt Achtung, Respekt, Rücksicht und im besten Falle Freundschaft“. (00/3215/04.10.2023)