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Landesamt für Denkmalpflege zeigt archäologische Kiesgrubenfunde

Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege zeigt ab Mittwoch eine Ausstellung mit einer Auswahl von archäologischen Kiesgrubenfunden aus dem Raum Hannover. Über viele Jahre und mit großer Leidenschaft hätten Sammlerinnen und Sammler in den Kiesgruben südlich der Landeshauptstadt archäologische Funde gesichert, teilte das Landesamt mit. Ihnen sei es zu verdanken, dass Artefakte sowie Knochen und Zähne eiszeitlicher Fauna – etwa von Mammut, Wollnashorn und Riesenhirsch – in großen Mengen geborgen wurden.

Die Ausstellung ist den Angaben zufolge bis zum 30. Mai montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr in der Kapelle des Landesamts zu sehen. Präsentiert würden „Highlights von der Zeit des Neandertalers bis zu den Römern“, heißt es in der Ankündigung. Es handele sich um eine der größten Kollektionen an Bifazialgeräten wie Faustkeilen, Faustkeilblätter, Keilmesser und Blattspitzen in Deutschland. Aus jüngerer Zeit seien Harpunen, Steinkeulen aus dem Mesolithikum sowie Knochenspitzen und Geweihgeräte, darunter sogenannte T-Äxte, zu sehen.

Bereits ab den 1920er-Jahren habe der Direktor des Provinzialmuseums zu Hannover, Karl Hermann Jacob-Friesen, den Kiesabbau bei Arnum, Hemmingen, Döhren, Rethen und Koldingen nach altsteinzeitlichen Funden absuchen lassen, hieß es. 1931 sei der erste Faustkeil in den Schottern der Leine bei Döhren gefunden worden. Mit der Intensivierung des Kiesabbaus im Leinetal seit den 1980er-Jahren sei bis heute ein großer Zuwachs an Funden aus den Kiesgruben von Sarstedt, Jeinsen, Giften, Barnten, Rössing, Nordstemmen und Langenhagen zu verzeichnen.