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Kurz notiert

Gedenkgottesdienst München: Abschottung hilft nicht
MÜNCHEN –  Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben die Kirchen in München der Opfer des Münchner Amoklaufs gedacht. „Abschottung im Kopf und Distanz im Herzen helfen nicht, diese Tage, diese heillose Zeit zu bestehen“, sagte Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler. Wer das Leid der von Anschlägen betroffenen Familien von München bis Kabul von sich fernhalte, werde apathisch. Stattdessen sei eine Kultur der Achtsamkeit nötig, forderte sie.
Die Theologin spielte auf Medienberichte an, in denen der Amokläufer als „unauffällig“ beschrieben wurde. Kindern und Jugendlichen müsse deutlich gemacht werden, dass das eigene Leben und das Leben anderer, „auch das Leben derer, die man nicht mag“, unendlich wertvoll sei. epd

 

Weltfriedenstreffen im September in Assisi
ROM – Rund 400 führende Vertreter von Christentum, Islam, Judentum und Buddhismus wollen vom 18. bis 20. September im italienischen Assisi ein Zeichen gegen religiösen Extremismus setzen. Unter den Teilnehmern des Weltfriedenstreffens sind das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christenheit, der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomaios I., sowie der Rektor der sunnitischen Al-Azhar-Universität in Kairo, Abdul Hay Azab, wie die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio in Bologna mitteilte. Ferner hätten der Primas der anglikanischen Kirche von England und mehrere Patriarchen orientalischer Kirchen bereits jetzt ihre Teilnahme zugesagt. KNA

 

Pflegeberufe weiter Frauendomäne
WIESBADEN – Rund 61 800 Jugendliche haben im Herbst 2014 eine Berufsausbildung in einem Pflegeberuf begonnen. Das waren etwas weniger als im Jahr zuvor, als 62 300 junge Menschen eine Pflege-Ausbildung begannen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, werden Pflegeberufe nach wie vor in erster Linie von Frauen erlernt. Allerdings ist der Anteil der Männer leicht gestiegen: So waren 2014 von den neuen Auszubildenden 48 700 weiblich (79 Prozent) und mit 13 100 jeder Fünfte männlich.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband mahnte angesichts der Zahlen weitere Anstrengungen an, um den Altenpflegeberuf attraktiver zu machen. Mit dem Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen von heute 2,6 Millionen Menschen auf 3,4 Millionen im Jahr 2030 steige der Fachkräftebedarf massiv. epd

 

Industrieländer nehmen zu wenig Flüchtlinge auf
BERLIN – Die Entwicklungsorganisation Oxfam hat den sechs größten Volkswirtschaften vorgeworfen, eine zu geringe Zahl an Flüchtlingen aufzunehmen. Die USA, China, Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien nähmen nur rund neun Prozent der Flüchtlinge weltweit auf, teilte Oxfam unter Berufung auf eine eigene Analyse in Berlin mit.
Die Zahlen beziehen sich den Angaben zufolge auf die rund 24 Millionen von den Vereinten Nationen offiziell registrierten Flüchtlinge und Asylbewerber. Weltweit gibt es nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR etwa 65 Millionen Vertriebene, darunter rund 21 Millionen Flüchtlinge, etwa 3 Millionen Asylsuchende und 41 Millionen Binnenvertriebene. Deutlich ärmere Länder, etwa Jordanien, Pakistan und Südafrika, nahmen demnach rund die Hälfte aller Flüchtlinge auf – obwohl sie zusammen weniger als zwei Prozent der globalen Wirtschaftskraft ausmachten. KNA