Wenige Tage vor dem wichtigsten Feiertag des jüdischen Jahres, Jom Kippur (25. September), hat Niedersachsens Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku (SPD), die Bedeutung jüdischen Lebens und jüdischer Kultur für Deutschland hervorgehoben. „Jüdisches Leben gehört zu Niedersachsen, zu Deutschland, zu Europa. Die jüdischen Gemeinden sind schon immer Teil unserer Gesellschaft, jüdischer Glauben und jüdische Lebenspraxis Teil unserer Kultur“, sagte Kurku am Freitag in Hannover. Zugleich verurteilte er jedwede Form von Antisemitismus. „Für religiöse Diskriminierung darf in unserer Gesellschaft niemals wieder Platz sein.“
Kurku zeigte sich erfreut, dass das jüdisch-mittelalterliche Erbe im thüringischen Erfurt in der vergangenen Woche in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen worden war. „Dies ist ein wichtiges Signal, um die gemeinsamen jüdischen und christlichen Wurzeln in Deutschland zu betonen und für ein Miteinander in unserer vielfältigen Gesellschaft aufzurufen“, sagte Kurku. Zuvor waren 2021 bereits mittelalterliche jüdische Stätten in Speyer, Worms und Mainz in das Welterbe aufgenommen worden.
Der Versöhnungstag Jom Kippur ist der jüdische Buß- und Bettag. An diesem Tag können sich die Menschen nach jüdischem Glauben von Schuld befreien und mit Gott versöhnen. Das Fest ist zugleich Abschluss von zehn Bußtagen, die mit dem Neujahrsfest Rosch Haschana (15. bis 17. September) begannen.