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Kurhessische Kirche kürzt Mittel für Diakonie Hessen

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) reduziert ihre Finanzzuweisungen an die Diakonie Hessen bis 2030 um 30 Prozent. Das hat die Landessynode heute im nordhessischen Hofgeismar beschlossen. Demzufolge soll die Kürzung ab dem 2025 schrittweise und personalkosten- und inflationsbereinigt erfolgen. Ausgangspunkt bilde das bereinigte Basisjahr 2021, in dem der Zuschuss der EKKW bei rund 3,7 Millionen Euro lag. Die Einsparungen bis 2030 beziffert die Landeskirche auf rund 1,1 Millionen Euro.

Mit Blick auf sinkende Mitgliederzahlen und Einnahmen bei der kurhessischen Kirche sei diese Kürzung nötig und vertretbar, sagte die Pröpstin des Sprengels Kassel, Katrin Wienold-Hocke. Die Aufgaben der Diakonie seien dadurch nicht grundlegend gefährdet, Veränderungen aber notwendig. Niemand habe die Entscheidung leichten Herzens getroffen. Ziel bleibe es, auch bei zurückgehenden Mitteln die Diakonie zu unterstützen und handlungsfähig zu erhalten.

Vizepräsidentin Katharina Apel und Bischöfin Beate Hofmann betonten, der eingeschlagene Weg gebe eine finanziell verlässliche und sichere Perspektive. Das schleichende Anwachsen der Kürzung böte für die Diakonie Hessen die Chance, sich neu aufzustellen. Sie wiesen daraufhin, dass die Kürzung den Dachverband treffe, nicht aber die Arbeit der regionalen diakonischen Werke der EKKW vor Ort.

Hintergrund der Entscheidung ist, dass der gemeinsame Vertrag zwischen der EKKW und der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau (EKHN) über die Finanzvereinbarung für die Diakonie Hessen Ende dieses Jahres ausläuft. Die Diakonie Hessen finanziert sich zu 60 Prozent aus Mitteln der beiden Landeskirchen.

Die derzeit tagende EKHN-Synode wird am Freitag darüber entscheiden, ob auch sie die Finanzzuweisungen um 30 Prozent senkt. Stimmt das Gremium zu, reduzieren sich die Zuwendungen an die Diakonie Hessen bis 2030 insgesamt um rund 3,2 Millionen Euro.