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Kunstsammlungen-Generaldirektorin: “Wir sind gut geschützt”

Fünf Jahre nach dem spektakulären Juwelendiebstahl ist das Sicherheitskonzept für das Grüne Gewölbe im Dresdner Residenzschloss komplett neu aufgestellt. Es seien zahlreiche Maßnahmen getroffen und eine Abteilung Sicherheit gegründet worden, sagte die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Marion Ackermann, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Dresden. Permanent sei jeweils ein Polizeibeamter vor Ort.

„Wir sind gut geschützt“, sagte Ackermann. Hundertprozentige Sicherheit werde es dennoch nie geben. Zu Sicherheitsfragen sei sie auch intensiv im Austausch mit Museumsteams anderer internationaler Häuser. Die SKD hatten allein für Gebäude- und Sicherheitstechnik im Residenzschloss rund 20 Millionen Euro veranschlagt.

Bei dem Dresdner Juwelendiebstahl vor fünf Jahren hatten Diebe binnen weniger Minuten 21 barocke Schmuckstücke aus dem Grünen Gewölbe gestohlen. „Kein Mitarbeiter der SKD wird den 25. November 2019 jemals vergessen“, sagte Ackermann: „Er hat sich tief in unser aller Gedächtnis eingegraben.“ Dies gelte aber auch für den Tag kurz vor Weihnachten im Dezember 2022, als ein erheblicher Teil des gestohlenen Schmucks sichergestellt wurde.

Seit August sind die 18 Teile der zurückgekehrten Juwelen wieder am angestammten Platz im Dresdner Schloss zu sehen. Da sie Beweisstücke in weiteren juristischen Verfahren sind, dürfen sie nicht verändert und daher auch nicht restauriert werden. Das Interesse an den Stücken sei groß: „Ich spüre, wie riesig die Neugier der Bevölkerung ist“, sagte Ackermann. Viele Menschen blieben lange Zeit vor der neuen Vitrine mit dem beschädigten Schmuck stehen. Fünf der Täter im Juwelendiebstahl wurden im Mai 2023 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

„Die Tagespolitik ist bald Geschichte“, sagte die Museumschefin, „aber in 50 oder 100 Jahren werden die Sachsen immer noch ihren Schatz fast vollständig zurückhaben.“ Ackermann gibt nach eigenen Angaben die Hoffnung nicht auf: „Vielleicht kommen die restlichen Juwelen ja auch noch zurück.“ Die SKD-Generaldirektorin wechselt im Frühjahr nach Berlin als neue Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK).