Artikel teilen:

Wunderkind der Moderne: Kunstsammlung NRW präsentiert “Chagall”

Gemälde aus allen Schaffensphasen des russisch-französischen Künstlers Marc Chagall (1887-1985) sind seit Samstag in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20 in Düsseldorf zu sehen. Die Schau zum 40. Todesjahr Chagalls präsentiert bis zum 10. August rund 120 Werke des im heutigen Belarus als ältestes Kind einer jüdisch-orthodoxen Familie aufgewachsenen Malers, der zeitlebens seine Herkunft reflektierte. Seine fantastisch-poetischen Bildwelten und deren Motive gelten bis heute als rätselhaft und die leuchtend intensive Farbigkeit als außergewöhnlich.

Ein Schwerpunkt der Schau „Chagall“ liegt auf frühen Arbeiten aus den Jahren zwischen 1910 und 1923. Neben den Einflüssen der Avantgarden auf das Werk Chagalls zeige sich darin die gesellschaftskritische und bisweilen dunkle Seite seines Werks, erklärten die Ausstellungsmacher. Chagall kam 1911 mit 23 Jahren nach Paris. Er verband die Kunstströmungen des Fauvismus und des Kubismus mit jüdischen Motiven und osteuropäischer Folklore.

Eine surreale Motivwelt habe Chagall ein Alleinstellungsmerkmal in seiner Zeit verschafft, hieß es. Zu seinen bekannten Motiven gehören etwa schwebende Menschen und Tiere, Geiger auf Dächern, Riesen, Winzlinge und Mischwesen. Das ikonische „Chagall-Blau“ prägt viele der ausgestellten Werke. Das letzte Bild „Exodus“ beschäftigt sich auch mit der Geschichte des jüdischen Volks und verbindet nach den Worten von Kuratorin Susanne Meyer-Büser alle Motive seines Werks. Für die Ausstellung kooperiert die Kunstsammlung NRW mit der Albertina in Wien.