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Abstrakte Malerei internationaler Künstlerinnen in Bielefeld

Die Kunsthalle Bielefeld widmet sich ab 2. Dezember in einer Ausstellung der gestischen, abstrakten Malerei von Frauen. Unter dem Titel „Aktion, Geste, Farbe“ werden mehr als 100 Gemälde von über 70 internationalen Künstlerinnen gezeigt, die zwischen 1940 und 1970 diese Kunstrichtung geprägt haben, wie die Kunsthalle am Montag mitteilte. In dieser Zeit hätten sich Künstlerinnen und Künstler auf der ganzen Welt von der figurativen Malerei gelöst und nach einer neuen Art des Ausdrucks gesucht.

Die gestische Malerei, in Europa als „Informel“ bezeichnet, werde bisher mit einer Reihe großer Künstler in Metropolen wie New York und Paris assoziiert, hieß es. Die bis zum 3. März 2024 laufende Schau in der Kunsthalle wolle dieses kunsthistorische Verständnis aufbrechen und um eine internationale und feministische Perspektive erweitern.

Zu sehen sind den Angaben zufolge unter anderem Arbeiten der bekannten US-Künstlerinnen Lee Krasner (1908-1984) und Helen Frankenthaler (1928-2011) oder der Österreicherin Maria Lassnig. Bislang unbekanntere Positionen vertreten demnach die mosambikanisch-italienische Künstlerin Bertina Lopes (1924-2012) und die Südkoreanerin Wook-kyung Choi (1940-1985). Der Blick werde auch auf deutsche Künstlerinnen wie Sigrid Kopfermann (1923-2011) oder die in Detmold geborene Hedwig Thun (1892-1969) gerichtet.

Die gestische Abstraktion galt der Kunsthalle zufolge insbesondere im Westen als Kunst, „die die Ideale einer freien demokratischen Welt verkörperte“. Sie habe sich als Ausdruck von persönlicher und politischer Befreiung und als „Wegweiser des Aufbruchs in eine freiere und gerechtere Welt“ etabliert.