Die sogenannten autochthonen Minderheiten in Deutschland sind fester, aber oft unbekannter Bestandteil der Bevölkerung. Letzteres wollen die Kultusminister ändern und in Schulen verstärkt über die Gruppen unterrichten.
Friesen, Sorben, Sinti und Roma sowie Dänen gelten in Deutschland als autochthone Minderheiten und Volksgruppen. Ihnen und der Sprechergruppe Niederdeutsch wollen die Bildungsminister der Länder mehr Aufmerksamkeit schenken. In einer am Freitag veröffentlichten Empfehlung der Kultusminister geht es um eine bessere schulische Wissensvermittlung über die kulturellen und sprachlichen Besonderheiten der Gruppen.
“Mit dieser Empfehlung setzen wir ein Zeichen für Toleranz und Respekt gegenüber kulturellen Unterschieden”, bekräftigte die amtierende Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Christine Streichert-Clivot (SPD). Der Vorsitzende des Minderheitenrats, Karl-Peter Schramm, sprach von einem “bedeutenden Etappenerfolg”. Der Rat habe sich seit langem für diesen Fokus auf die Wissensvermittlung eingesetzt.
Geplant ist, bei Überarbeitungen der Lehrpläne verstärkt Kenntnisse über diese Gruppen zu integrieren, vor allem im Sach- und Deutschunterricht. Vorhandene Lehrmaterialien sollen weiterentwickelt und ausgebaut werden. Ziel sei es, dass Schülerinnen und Schüler in allen Ländern ein grundlegendes Wissen über die autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen sowie die niederdeutsche Sprechergruppe erwerben, hieß es.