Die Jüdisch-Israelischen Kulturtage in Thüringen laden in diesem Jahr vom 6. bis 24. März zu Veranstaltungen in 14 Städten und Gemeinden ein. Das Programm biete Anlass für Begegnungen, Gespräche, gemeinsame Tänze, Diskussionen und Nachdenklichkeit, teilte die Jüdische Landesgemeinde als Mitorganisatorin am Dienstag in Erfurt mit. Präsentiert werde die Vielfalt des jüdisch-israelischen Lebens in mehr als 40 verschiedenen Veranstaltungen, darunter Diskussionsabende, Rabbiner-Gespräche, Kochkurse und 21 Konzerte.
Eröffnet werde das Festival am 6. März in Mühlhausen vom Yamma-Ensemble aus Tel-Aviv. Die vier Musiker spielten traditionelle Werke der jüdischen Diaspora ebenso wie chassidische Musik. Besonders sei der Einsatz ihrer historischen Instrumente in zeitgenössischen Stücken.
Für den Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, steht die 32. Auflage des Festivals unter dem Eindruck des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Es sei wichtiger denn je, dass das Festival schon in seinem Namen ausdrücklich den Staat Israel einschließe. Schramm beklagte den Antisemitismus in Deutschland, der nach dem terroristischen Überfall deutlich und in aller Öffentlichkeit zugenommen habe.
Laut dem künstlerischen Leiter des Festivals, Johannes Gräßer, nimmt die Vermittlung politischer Bildung in diesem Jahr im Programm breiten Raum ein. So sind etwa Gesprächsrunden mit israelischen Militärrabbinern geplant. Die nordthüringische Stadt Bleicherode gestalte einen Festivaltag, der ein Klezmer-Konzert mit der Suche nach jüdischen Spuren vor Ort kombiniere.