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Kultursommer Oberammergau – Stückl inszeniert “Der Rebell”

Der Kultursommer Oberammergau wartet 2024 mit einem “bayerischen Western” auf. Unter dem Titel “Der Rebell” will Regisseur Christian Stückl dieses Mal die Geschichte vom “Bayerischen Hiasl” auf die Bühne des Passionstheaters bringen, wie der vierfache Leiter der Oberammergauer Passionsspiele am Freitag in München bekanntgab.

Am 28. Juni soll Premiere sein. Danach sind sieben weitere Aufführungen bis 27. Juli geplant. Stückl setzt wieder auf das bewährte Team mit Stefan Hageneier (Bühne und Kostüme) sowie Markus Zwink, verantwortlich für die Musik. Die Rollen übernehmen Laiendarsteller aus dem Ort.

Er sei bereits am Schreiben und Basteln, sagte Stückl bei der Pressekonferenz: “Irgendwas wird es schon werden.” Als Grundlage für die dramatische Aufbereitung der Geschichte des Matthias Klostermayr dient ihm eigenen Worten zufolge Ludwig Tiecks “Der Bayersche Hiesel”, eine Biografie über das Leben des bayerischen Volkshelden. Klostermayr (1736-1771) bekam im Alter von 17 Jahren eine Anstellung als Jagdgehilfe bei den Jesuiten. Der exzellente Schütze war brav und tüchtig, doch als er sich in einer Faschingsrede über einen Pater lustig machte, der bei der Hasenjagd versehentlich eine Katze erschossen hatte, verlor er seine Stellung.

Von da an musste sich Klostermayr auf eigene Faust durchschlagen und wurde zum Wilderer. Mit seiner Bande zog er durch das heutige Schwaben. Bald sei er sowas wie ein “bayerischer Robin Hood” geworden, erläuterte Stückl. Im ewigen Streit um das Jagdrecht stellte sich Klostermayr, der auch ein Frauenschwarm gewesen sein soll, auf die Seite des einfachen Volkes. Die Aktionen seiner Bande wurden aber immer aggressiver, Prügeleien und Raubüberfälle nahmen zu. Der Rückhalt in der Bevölkerung schwand. 300 Soldaten waren am Ende notwendig, um ihn im Auftrag des Kurfürsten zu verhaften, der ihn hinrichten ließ.

Im Rahmen des Kultursommers wird es außerdem am 5. und 6. Juli wieder im Passionstheater ein Gastspiel des Münchner Volkstheaters mit “Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben” geben. Längst zum “Selbstläufer” ist laut den Veranstaltern das “Heimatsound Festival” mit dem Bayerischen Rundfunk als Kooperationspartner geworden. Innerhalb weniger Stunden seien die Karten für den 2. und 3. August bereits verkauft gewesen. Das Festival biete eine Plattform für aufstrebende und etablierte Künstler. Dabei reiche die Bandbreite von traditioneller Volksmusik über Indie-Folk bis zu zeitgenössischen Pop- und Rockklängen.