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Kritik: Geld zur Umsetzung der Bremer Engagementstrategie fehlt

Die Bremer Freiwilligen-Agentur hat den Senat dazu aufgefordert, Geld zur Umsetzung der neuen Engagementstrategie für das Land Bremen bereitzustellen. Das Papier liege seit August vor, „doch bislang scheinen noch keine finanziellen Mittel zur Umsetzung vorgesehen zu sein“, kritisierte am Mittwoch die Leiterin der Freiwilligen-Agentur, Lena Blum.

„Zuallererst braucht es die Bildung einer Landesarbeitsgemeinschaft für freiwilliges Engagement, die die Umsetzung des Prozesses im ganzen Land Bremen begleitet“, sagte Blum. Außerdem sei eine mit hauptamtlichem Personal ausgestattete Freiwilligen-Agentur für Bremerhaven essenziell, die die Beratung, Vernetzung und Qualifizierung für Freiwillige und Freiwilligenorganisationen in der Stadt leisten könne. „Die Bremer Jugendlichen im Freiwilligenjahr haben ebenfalls Unterstützungsbedarf.“

Die Bremer Freiwilligen-Agentur hatte einen Beteiligungsprozess zur Erarbeitung der Engagementstrategie federführend und in Kooperation mit dem Sozialressort moderiert. Daran hätten sich rund 2.000 Freiwillige und Interessierte beteiligt, hieß es. „Umso wichtiger ist es, dass die Engagementstrategie nicht nur geschrieben wird, sie muss auch umgesetzt werden“, sagte Blum. Im Dezember 2021 hatte die Bürgerschaft beschlossen, dass Bremen eine landesweite Strategie zur Stärkung der Freiwilligenarbeit entwickeln soll.

Die Umsetzung sei finanziell noch nicht hinterlegt, sondern auf einen langfristigen Prozess angelegt, räumte der Sprecher des Sozialressorts, Bernd Schneider, auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) ein. Der Doppelhaushalt für die Jahre 2024/2025 sei in Arbeit. Insgesamt seien zusätzliche Ausgaben im Vergleich zur noch laufenden Periode kaum zu leisten: „Es wird ein Sparhaushalt mit dem Fokus auf das Unabweisbare.“ Das Sozialressort werde aber langfristig daran mitarbeiten, die finanziellen Voraussetzungen für die Ehrenamtsarbeit zu stärken.