Die Frage nach dem Umgang junger Menschen mit den derzeitigen Krisen in der Welt hat den diesjährigen Reformationsempfang der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz geprägt. Bischof Christian Stäblein erinnerte bei dem Empfang am Dienstagabend in einem Technoclub in Berlin-Kreuzberg daran, wie dringend Kirche Jugend und junge Menschen brauche. Es gehe darum, nicht über junge Menschen zu sprechen, sondern mit ihnen.
An der traditionellen Veranstaltung nahm neben zahlreichen weiteren Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Kirchen auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) teil. Mit Blick auf den Nahost-Konflikt wandte sich Stäblein entschieden gegen jeden Antisemitismus: „Eine Kirche, die nicht an der Seite der jüdischen Geschwister steht, ist keine Kirche.“
Nach einer Andacht unter der Überschrift „Zwischen Träumen und Ängsten – Was bewegt Jugendliche?“ gab es im Club „Ritter Butzke“ einen Poetry Slam und eine Fotoshow mit Jugendlichen. Beteiligt waren Landesjugendpfarrerin Julia Daser und Vertreter der Evangelischen Jugend in der Landeskirche.
Seit dem 500. Reformationsjubiläum von 2017 sucht die Landeskirche für den Reformationsempfang am 31. Oktober Orte außerhalb der Kirche auf, um den eigenen Blick zu weiten. Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche vor mehr als 500 Jahren. Die vom Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus verbreiteten 95 Thesen gegen kirchliche Missstände wurden Ausgang einer christlichen Erneuerungsbewegung.