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Krankschreibungen weiter auf hohem Niveau

Die Krankschreibungen im Südwesten liegen auch im bisherigen Verlauf des Jahres 2024 auf hohem Niveau. Mit 219 Arbeitsunfähigkeitsfällen (AU) je 100 erwerbstätigen Mitgliedern der AOK Baden-Württemberg sei bereits bis August der Vorjahresspitzenwert von 217 übertroffen worden, teilt die AOK am Dienstag in Stuttgart mit. Für die Gesamtbilanz 2024 werde ebenfalls ein höherer Wert als im Vorjahr erwartet. Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021 waren nur knapp 170 Fälle je 100 Mitglieder zu verzeichnen.

Der wesentliche Treiber seien mit 77 Arbeitsunfähigkeitsfällen je 100 erwerbstätige Mitglieder nach wie vor die Atemwegserkrankungen. Es gebe aber auch andere mögliche Gründe: So könne die Einführung der elektronischen Krankmeldungen zu einer vollständigeren Erfassung der AU-Bescheinigungen beigetragen haben. Zuvor hätten vermutlich nicht alle Versicherten ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen bei der Krankenkasse eingereicht.

Ein langfristig wirkender Faktor für höhere Krankenstände ist laut AOK der stetige Anstieg von Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen. Sie hätten seit 2014 um knapp 36 Prozent zugenommen. Krankschreibungen wegen Burnout-Erkrankungen hätten von knapp 96 AU-Tagen je 100 erwerbstätigen AOK-Mitgliedern im Jahr 2014 auf knapp 167 Tage im Jahr 2024 zugenommen. Besonders betroffen von psychischen Erkrankungen waren Berufe im Bereich „Erziehung und Unterricht“, im Gesundheits- und Sozialwesen und in anderen kontaktintensiven Berufen wie der öffentlichen Verwaltung. (2262/08.10.2024)