Lebensträume und Todesgedanken: Der schwer erkrankte Liedermacher Rainald Grebe spricht über den Tod. Gott sucht er nicht.
Der Kabarettist Rainald Grebe hat keine Angst vor dem Tod. “Der Tod ist präsent, der sitzt schon neben mir”, sagte Grebe (53) der Zeitschrift “Chrismon”. Furcht habe er vor der Vorstellung, “am Ende nur noch dazusitzen und rumzustarren”. Grebe leidet an einer Entzündung von Venen und Arterien.
Grebe empfindet seine Erkrankung seit zehn Jahren als eine Art Dauerkrise. “Die anderen leben so rum – und ich nicht, das ist schon blöd.” Früher habe er sich gewünscht, einmal in Pamplona beim berühmten Stiertreiben mitzulaufen, aber diese Vorstellung sei vorbei. Nun sitze er auf der Wiese und höre Vögeln beim Zwitschern zu. Auch seinen Beruf als Tournee-Künstler könne er nicht mehr wie gewohnt ausüben.
Trotz des Abschieds von großen Träumen hadere er nicht. “Ich bin mit mir ganz okay, im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.” Gott habe er wegen der Krankheiten nicht gesucht: “Ich habe keinen Glaubensweg genommen.”