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Krankenkasse: Nierenerkrankungen in Hessen nehmen zu

Chronische Nierenerkrankungen nehmen nach Angaben der Krankenkasse Barmer zu. Die Fälle in Hessen seien nach einer Stagnation seit 2017 zwischen 2022 und 2023 wieder kräftiger um sechs Prozent gestiegen, teilte die Barmer in Frankfurt am Main am Mittwoch mit. In Hessen seien hochgerechnet 186.000 Menschen betroffen. Sie müssten regelmäßig Medikamente einnehmen. Die Zahlen beruhen auf Abrechnungsdaten der eigenen Versicherten, hochgerechnet anhand von Daten des Statistischen Bundesamtes. Tückisch sei, dass Symptome wie Wasseransammlungen, Konzentrationsstörungen oder Abgeschlagenheit nicht unbedingt mit einer gestörten Nierenfunktion in Verbindung gebracht werden, sagte der Chef der Barmer Hessen, Martin Till.

Während im Jahr 2010 nach Angaben der Krankenkasse 1,6 Prozent der Bevölkerung in Hessen eine chronische Nierenerkrankung hatten, waren es 2023 dann 2,9 Prozent. Die Gründe für den Anstieg seien zum einen eine bessere Diagnostik, zum anderen vor allem die Alterung der Gesellschaft. Das Krankheitsbild trete wie Bluthochdruck und Diabetes vor allem bei Älteren auf, da im Alter die Elastizität der Organe abnehme. Risikofaktoren seien eine zu salzhaltige Ernährung, zu wenig trinken, Bluthochdruck und Diabetes. Vorbeugen könne man mit gesunder Ernährung, Abbau von Übergewicht und ausreichend Bewegung. Eine gezielte Vorsorgeuntersuchung gebe es nicht, aber die Check-up-35-Untersuchung der Hausarztpraxis könne helfen, eine Nierenerkrankung frühzeitig zu erkennen.