Nur ein Bruchteil der anspruchsberechtigten Versicherten in Hessen nimmt nach Angaben der Barmer Krankenkasse eine Darmkrebsvorsorge wahr. Im Jahr 2022 hätten nur sechs Prozent der anspruchsberechtigten Frauen und vier Prozent der Männer einen immunologischen Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs machen lassen, teilte die Barmer Hessen in Frankfurt am Main am Freitag anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar mit. Zwischen 2018 und 2022 sei die Inanspruchnahme der Vorsorge bei den Frauen um 32 Prozent und bei den Männern um 30 Prozent gesunken. Dabei gehöre Darmkrebs zu den häufigsten Krebsarten.
Auch die Brustkrebsvorsorge wird nach Angaben der Krankenkasse ungenügend wahrgenommen. 2022 hätten 24 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen in Hessen eine Mammografie vornehmen lassen. 2011 seien es noch 36 Prozent gewesen. Einen minimalen Anstieg habe es bei der Hautkrebsvorsorge gegeben. Hier sei die Inanspruchnahme bei beiden Geschlechtern von rund acht Prozent im Jahr 2011 auf 8,4 Prozent im Jahr 2022 gestiegen.
Krebserkrankungen sind nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes in Wiesbaden die zweithäufigste Todesursache in Hessen. Im Jahr 2022 starben daran rund 16.400 Personen. Häufigste Todesursache waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 26.600 Personen, weit hinter den Krebserkrankungen rangierten Krankheiten des Atmungssystems mit rund 5.000 Todesfällen. Unter den Krebserkrankungen führten die bösartigen Neubildungen der Verdauungsorgane mit einem Anteil von 29 Prozent am häufigsten zum Tod (4.800 Personen), gefolgt von Krebs der Atmungsorgane mit 19 Prozent (3.200 Personen) und Brustkrebs mit 9 Prozent (1.400 Personen).