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Kooperativer Religionsunterricht in Sachsen wird ausgeweitet

Bundesweit sitzen an immer mehr Schulen katholische und evangelische Kinder im selben Religionsunterricht. In Sachsen gibt es derzeit nur ein Modellprojekt in Zittau. Künftig sind zwei weitere Schulen mit am Start.

In Sachsen wird ab kommendem Schuljahr der gemeinsame Religionsunterricht von katholischen und evangelischen Schülern ausgeweitet. Das Bertolt-Brecht-Gymnasium Dresden und die Grundschule Hirschfelde bieten ihn dann ebenfalls an, wie das Bistum Dresden-Meißen am Donnerstag mitteilte. Bislang gibt es den sogenannten konfessionell-kooperativen Unterricht nur als Modellprojekt am Christian-Weise-Gymnasium Zittau. Dort wird das Ganze seit vier Jahren erprobt.

Bei einem Besuch vor Ort in Mittwoch erklärte Kultusminister Conrad Clemens (CDU): “Ökumene macht Schule! Die Erfahrungen am Christian-Weise-Gymnasium Zittau zeigen, dass Konfessionen verbindender Unterricht religiöse Toleranz und Dialogfähigkeit fördert.” Er begrüße sehr, dass sich die Kirchen und zwei weitere Schulen für eine Ausweitung entschieden hätten.

Der katholische Bischof Heinrich Timmerevers betonte, er und sein evangelischer Amtsbruder, Landesbischof Tobias Bilz, stünden “ausdrücklich dafür ein”. Gerade in einer Zeit, in der viele Kinder und Jugendliche zu Hause kaum noch mit religiösen Fragen oder Inhalten in Berührung kämen, sei der Religionsunterricht unverzichtbar: “Er stiftet Orientierung – und das jenseits konfessioneller Grenzen. Wer sich die Welt auch religiös erschließen kann, gewinnt eine wichtige Dimension für das eigene Denken und Handeln.”

Rund 24 Prozent der Schüler und Schülerinnen in Sachsen nehmen den Angaben zufolge am Religionsunterricht teil. Etwa 76 Prozent wählen das Fach Ethik. Die Inhalte des Religionsunterrichtes verantworten die Religionsgemeinschaften in gemeinsamer Verantwortung mit dem Freistaat.