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Kooperation zum Magdeburger Recht unterzeichnet

Das Zentrum für Mittelalterausstellungen (ZMA) in Magdeburg und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) haben am Dienstag in Leipzig eine Kooperationsvereinbarung zur Geschichtsvermittlung des sogenannten Magdeburger Rechts in der Ukraine unterzeichnet. Wie das ZMA am Dienstag in Magdeburg mitteilte, soll damit eine Grundlage zur öffentlichen Vermittlung der Geschichte des Magdeburger Rechts in der Ukraine geschaffen werden. Für die kommenden Jahre seien gemeinsame Veranstaltungen, Publikationen und eine Wanderausstellung zur Präsentation in der Ukraine geplant.

Dabei handele es sich um einen bedeutenden Teil europäischer Rechtskultur, hieß es. Bereits im Mittelalter sei die Ukraine Teil einer gemeinsamen europäischen Wertegemeinschaft und von grenzüberschreitenden Rechtstraditionen geprägt gewesen. Fast jedes größere Gemeinwesen in der Ukraine habe ausgehend vom 14. Jahrhundert das aus Mitteldeutschland stammende Magdeburger Recht genutzt. Es wurde demnach über Brandenburg, Polen, Litauen und Ungarn in den weiten und multiethnisch geprägten Grenzraum zwischen San, Bug und Dnepr gebracht.

In der Ukraine galt das Magdeburger Recht den Angaben zufolge als Beispiel für eine erfolgreiche Städtegründung und habe Rahmenbedingungen des kommunalen Lebens geschaffen. Damit habe es wertvolle Normen für das gegenseitige Verhältnis städtischer Behörden und Regelungen zur Beilegung von Konflikten geboten. So sei ein wichtiger Mosaikstein für eine bis ins Mittelalter zurückreichende Demokratieentwicklung entstanden, hieß es.