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Konrad-Wolf-Jubiläum in Bernau

Die brandenburgische Stadt Bernau würdigt den Regisseur Konrad Wolf (1925-1982) anlässlich seines 100. Geburtstags mit einem Jubiläumsjahr. Geplant seien Vorträge, Filmvorführungen und Lesungen, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Zum Auftakt werde am 14. März zu der Veranstaltung „Künstler, Ehrenbürger, Mensch“ eingeladen, bei der unter anderem der 1958 in der DDR fertiggestellte und erst 1972 dort uraufgeführte Defa-Film „Sonnensucher“ gezeigt werden soll. Der Film thematisiert den Wismut-Uranbergbau in der DDR und war dort zunächst verboten.

Konrad Wolf, Sohn des Schriftstellers Friedrich Wolf (1888-1953) und Bruder des DDR-Auslandsgeheimdienstchefs Markus Wolf (1923-2006), war gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kurzzeitig sowjetischer Stadtkommandant von Bernau bei Berlin. 1975 wurde er Ehrenbürger der Stadt. Der Regisseur wurde am 20. Oktober 1925 in Hechingen in Württemberg geboren, 1933 emigrierte die Familie und ging schließlich nach Moskau. Ab 1942 war Konrad Wolf einige Jahre lang Soldat der Sowjetarmee, von 1965 bis 1982 Präsident der Akademie der Künste in der DDR. Er starb am 7. März 1982 in Ost-Berlin.

Ansinnen des Bernauer Konrad-Wolf-Jahres 2025 sei, den Fokus nicht allein auf den damals 19-jährigen Stadtkommandanten zu richten, hieß es. Konrad Wolf sei eine bedeutende und komplexe Persönlichkeit gewesen. Er habe einen hohen Anspruch an Moral und Authentizität gehabt. Dies sei jedoch in den Zeitverhältnissen, in denen er lebte, zur unüberwindbaren Herausforderung geworden. Im Veranstaltungsprogramm solle dies sichtbar gemacht werden.